#about today
NEUIGKEITEN, GEDANKEN, IDEEN UND ALLES ANDERE...
DAYS LIKE THIS...
Days like this…
Kennt ihr das? Ein Wochenplan von dem schon vorab klar ist, dass er utopisch ist? 100 Dinge auf der Prioritäten-Liste u das Vorhaben, natürlich alle Punkte abzuarbeiten? Ich frage mich, wer mir eigentlich Zeitmanagement beigebracht hat u dabei so kläglich versagt hat…
Das ist natürlich nur ein Witz. Zeitmanagement kann ich. Zwar anders, aber ich kann es. Ich bin Team „letzte Minute“, schon immer gewesen, habe bisher trotzdem immer alles geschafft. Leider ist die Strategie „letzte Minute“ nicht das einzige Pferd im Stall… Da stehen auch noch „Schlecht nein sagen können“ und „Huch, das muss auch heute fertig!“
Ganz schlimm ist es, wenn „letzte Minute“ dann auch noch geritten wird von bodenlosem Optimismus und dem dem guten Glauben ans Gelingen. Nennen wir es Naivität. Rasanter Ritt mit enormem Tempo.
Heute hat der Galopper auf jeden Fall mal die absolute Vollbremsung hingelegt mit buckeln, abwerfen, steigen und anderem Getrampel. Internet abgestürzt, nix gespeichert, Daten verloren, Patienten vor der Tür, die da nicht hin gehörten, die Arbeitszeiten des Liebsten vergessen, Fehler im menschlichen System u jeder Menge anderem Kram…
Die rosaroten Reitstiefel hab ich jetzt ausgezogen u sitze wieder auf dem Boden der Tatsachen. Gott sei Dank hab ich es geschafft, emotional nicht völlig zu eskalieren u konnte meine Stimmung einigermaßen halten. Bin ich ein bisschen stolz auf mich. Nix kaputt gegangen. U das Beste: die Zeit, in der ich mich zusammengerissen hab u mir gedacht hab, dass aufregen eh nichts bringt, konnte ich für konstruktives Arbeiten nutzen u hab das, was ich an Daten verloren habe, nochmal gemacht. Ging sogar schneller, war ja auch das zweite Mal heute…
Ruhig bleiben. Vielleicht mach ich das jetzt öfter. Erzähl ich hier ja auch immer allen Eltern, klappt aber nicht immer. Vielleicht liegt es an den Pferdemetaphern…
28.04.2021
BONNIE & CLYDE
Eigentlich wollte ich starten mit „In der letzten Zeit ist einiges passiert in meinem Leben“, aber das ist Quatsch. Es passiert immer was. Eigentlich ständig. Weil die Welt so funktioniert u weil ich mich aktiv dazu entscheide. Ich mag es, Dinge auszuprobieren u etwas anzupacken.
Und sicherlich bin ich meine eigene treibende Kraft, aber wenn ich kein Außen hätte, dann würde ich manchmal den Überblick verlieren, über das Ziel hinaus schießen, mich verrennen oder nicht erkennen, dass etwas keinen Sinn macht. Herrje, ich wäre mit mir selber allein, besser nicht.
Gott sei Dank ist @henrik_theil an meiner Seite. Ich bin nicht immer die einfachste Freundin, ich nerve, zicke u vergesse Dinge, bin anstrengend u manchmal nehme ich Dinge nicht ganz so genau… Umso besser, dass mein Pendant an meiner Seite ist. Henrik ist meine Realitätsabgleich, der sagt, wenn ich Quatsch produziere, der mich begrenzt, wenn ich ausufere, der Klartext spricht wenn ich mich verheddere u die besten Ideen hat. U der mich unterstützt, in allem was ich tue.
Bei jeder noch so bekloppten Idee, bei jedem neuen Vorschlag u bei meinen Spinnereien. U da ergänzen wir uns ganz phantastisch. Ich hab Hummeln, er die Ruhe. Ich bin chaotisch, er aufgeräumt. Ich will schnell, er ordentlich. U zusammen ergibt sich die perfekte Dynamik, die uns als Team besonders macht. Eines haben wir allerdings gemeinsam: wir lieben Lösungen!
Und dabei geht es gar nicht nur um meinen Job, sondern auch um unsere gemeinsamen Urlaube, um Projekte bei uns zu Hause oder Dinge betreffend unserer Zukunft. U das ergibt ein phantastisches Gefühl, das mich dankbar u ehrfürchtig sein lässt. Für die Möglichkeiten die wir haben, für die Art der Beziehung, die wir führen und die Pläne, die wir entwickeln. Für etwas Besonderes. Für den besten Partner in Crime, die Liebe meines Lebens und den allerbesten Freund an meiner Seite.
Für immer.
#loveyoutilltheend #alwaysbeyourself#dowhatyoulove
14.03.2021
DREAM BIG - DIE VISION VON SCHOOFSARTIG
Die Vision von Schoofsartig ist es, so vielen Menschen wie möglich die Kraft & den Glauben an sich selbst zu geben sowie die Begeisterung für sich selbst zurück zu erobern!
Weil wir wissen, dass jeder Mensch einen Unterschied auf diesem Planeten bewirken kann, wenn er seinem Herzen folgt und in sich selbst vertraut!
Das ist die Berufung von Schoofsartig, weil unsere Gesellschaft mehr Menschen braucht, die echte und wirkliche Vorbilder für andere sind!
#StehZuDirSelbst
#DoWhatYouLove
#AlwaysBeYourself
Und ihr seht, dass schoosfartig genau bei dem anschließt, was ich sowieso schon tue. Nämlich Menschen zu befähigen, an sich selber zu glauben und sich somit vertrauen zu können. In meiner Praxis tue ich das jeden Tag.
Um aber einfach noch mehr Menschen erreichen zu können ist mit schoofsartig die Brücke zwischen Psychotherapie und Coaching zustande gekommen. Denn auch Coaches haben genau wie die Psychotherapeuten das Ziel, Menschen zu helfen und weiter zu bringen. Mit dem Unterschied, dass das Anliegen keine psychische Störung ist. Aber wie oft verbirgt sich unter einem unscheinbaren Problem nicht doch ein größeres Thema… und wie oft aber auch sind Probleme in meiner Praxis gar keine volle psychische Störung sondern ggf. eher ein Coaching-Thema…
Hier ist es wichtig, die Grenze erkennen zu können, wann ein Coaching an seine Grenzen kommt und wo Psychotherapie nötig wird und wo nicht. Genau da setzt schoofsartig an…
Schoofsartig hilft, die Grenze zu erkennen, schult Coaches darin, die Grenze zur Psychotherapie zu spüren und zu wissen, was zu tun ist.
Für die Vision mehr Menschen zu befähigen, in ihr Vertrauen und ihre Kraft zu kommen…
26.02.2020
I'M A SURVIVOR
Ich weiß, dass das Thema allen zum Hals raus hängt, trotzdem ist es mir wichtig diesen Post zu schreiben, weil ich Corona hatte u merke u Viele Fragen haben.
Gott sei Dank hatte ich einen sehr milden Verlauf mit Grippe-ähnlichen Symptomen, 3 Tage hab ich im Bett gelegen. Kein Fieber, ich war unendlich schlapp u meine Lunge hat sich dauerhaft angefühlt wie nach einem Sprint. Erst deutlich später hab ich nichts mehr gerochen u geschmeckt.
Mein Kopf war in der Lage ganz vorbildlich Endgegnerszenarien zu spinnen. U ich möchte behaupten: das war schlimmer als alle Symptome! Wie viele Infos mein Kopf kreisen lassen kann, wie er dramatisieren kann, Panik machen kann. Beeindruckend. Angst u letztendlich der Gedanke, ob es realistisch sein könnte, dass ich nicht überlebe. Kein guter Gedanke.
Ich möchte ja mal behaupten, dass mein Mindset meist positiv ist. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie viel anstrengender es geworden wäre, wenn ich ängstlich wäre! Dazu die Angst der anderen, zu denen ich noch Kontakt hatte. Hab ich wen angesteckt, hat der dann jemanden angesteckt? Kontrollverlust, der Panik auslöst.
Ich will deshalb hiermit dazu aufrufen, die Menschen, die erkrankt sind, emotional zu unterstützen. Ab dem Moment eines positives Ergebnisses geht es im Kopf ggf. um Leben u Tod. Das ist sehr belastend. Kopfkino noch u nöcher, ob die Symptome sich jetzt schlimmer anfühlen, ob es einem schlechter geht, woran man den Zeitpunkt erkennt, an dem man ins Krankenhaus sollte…
Seid da! Unterstützt die Menschen, die an Corona erkrankt sind, fragt nach Gedanken u Gefühlen. Lenkt sie ab, bringt sie auf andere Gedanken, wenn es geht! Denn ich glaube, dass unser Mindset einen großen Einfluss auf unsere Genesung hat. U wenn man den Fokus auf Angst legt, dann wird eine Genesung länger dauern, als wenn man fest davon überzeugt ist, dass man es überlebt!
Ich habe viel meditiert u das Virus ‚aus den Füßen raus geatmet‘. So hat sich mein Kopf beruhigt. Ich hatte das Gefühl etwas tun zu können. Kontrolle zu haben. Hat funktioniert. Ich schmecke u rieche immer noch nichts u bin schlapp, aber ich bin dankbar, dass es vorbei ist. U der Rest wird auch wieder!
08.01.2021
RISE & SHINE
Das Jahr neigt sich dem Ende u obwohl Silvester noch ein paar Tage hin ist, lässt mein Kopf das Jahr schon Revue passieren. Es war besonders, möchte ich sagen…
Meine Familie u ich haben das Jahr gut gemeinsam überstanden, haben das Beste aus der Situation gemacht, viel Zeit gemeinsam zu Haus verbracht.
Ich hab einige Dinge von meiner Löffelliste abarbeiten können: habe Meditieren gelernt, war auf einem Schweige-Seminar u habe meinen spirituellen Anteil entdeckt, habe ein Style-Coaching u eine Farbberatung gemacht, Mimik-Resonanz gelernt. Großartige neue Impulse!
Ich habe mir mal vorgenommen mindestens ein Buch in Monat zu lesen, dieses Jahr waren vor allem inspirierende Menschen dabei. Favoriten: ‚keine Regeln- die Netflix-Strategie‘, Elon Musk, Rüdiger Nehberg, Phil Knight u Michelle Obama.
Einmal im Jahr besuche ich ein Seminar, was mich aus der Komfort-Zone holt: dieses Jahr war es die MTL mit Yvonne Schönau u Christian Gärtner… inspirierende Menschen u magische Momente u ein finaler Plan, was mit schoofsartig passieren wird, was ich auch 2020 gegründet habe…
Das Praxisteam ist gewachsen, wir haben eine Homepage, finally, 60 Kreativvideos im ersten Lockdown u es sind neue große Pläne entstanden, denn ab dem nächsten Jahr wird es einen Newsletter geben u einen Seminarraum, in dem unterschiedliche Events stattfinden werden…
Auch bei FreyMuT hat sich einiges verändert, wir sind auf Online-Seminare umgestiegen u haben ein neues, einzigartiges Konzept entworfen. Mit neuen Kooperationen u Partnern wird es dort im nächsten Jahr auch wieder spannend werden.
Außerdem sind weiterhin die besten inspirierenden Mastermind-Mädels u viele andere tolle Menschen an meiner Seite gewesen.
Danke @henrik_theil❤️ @jana_mareen_rathner @madlen3005 @saskia.blumberg @kirstin_theil @julia.smsk @designerseits @heskampmedien @wiebkemarschner @motschelisabeth @die_stilpsychologin @yvonneschoenau @christian_gaertner @gundafrey @diana_steen_offical @jasmin.iasomie @sebastian.klein.berlin
You made my year…
Und da ich jetzt zum Schluss auch noch einen positiven Test abgesahnt habe, kann ich auf jeden Fall nicht sagen, ich hätte nichts erlebt…
27.12.2020
WHEN YOU'RE STILL WAITING FOR THE SNOW TO FALL, DOESN'T REALLY FEEL LIKE CHRISTMAS AT ALL...
Tja, und der Schnee ist dieses Jahr das kleinste Problem, würde ich sagen. An den hab ich noch gar nicht gedacht… Obwohl ich schon mehr oder weniger pünktlich mit dem Adventskranz dabei war (ich bin immer schon Typ-‚auf die letzte Minute‘ gewesen), schon überall geschmückt hab, meine Mum die Praxis mit knapp 40 Weihnachtssternen geflutet hat, ich schon gebacken habe, meine Playlist läuft u seit gestern der Baum steht, will in diesem Jahr keine wirkliche Stimmung aufkommen… oder besser: es ist eine andere Stimmung!
Und an Schnee hab ich noch gar nicht gedacht. Vielleicht kommt sogar der Gedanke ,nein danke, der fehlt gerade noch…‘.
Weihnachtsstimmung ist bei mir ein Prozess, der sich entwickelt. U dazu tragen eigentlich immer die Begegnungen bei. Durch das Jahr arbeite ich viel u pendle zwischen Emmerich u Köln, um die Weihnachtszeit bin ich gefühlt mehr zu Haus u mag die Treffen, gemeinsam auf dem Weihnachtsmarkt Glühwein trinken, gemeinsam essen gehen, durch die geschmückte Stadt, Zeit verbringen eben…
Wieder einmal wird mir bewusst, welche Qualität die Menschen in mein Leben bringen u wie sehr der Spirit gedrosselt ist, in Zeiten wie diesen. U was das für einen Unterschied macht.
Ich weiß natürlich selber was zu tun ist, ich erzähl es ja jeden Tag meinem Patienten: nutzt die Zeit für neue Rituale, seid kreativ, sorgt gut für euch… das kann ich alles, aber es würde trotzdem mehr Spaß machen, wenn es so wäre wie sonst auch, denn ich mochte unsere Rituale…
Es bringt natürlich nichts an dieser Stelle noch weiter sentimental Trauer zu schieben, dass nix mehr ist wie es mal war, dieses Jahr, aber ich nutze die Gelegenheit an dieser Stelle zu sagen: wir alle machen das gerade großartig! Wir alle halten gerade unfassbar viel aus u sollten uns auf die Schulter klopfen… für Ausdauer, den guten Willen u die vielen guten Ideen, die trotz der bescheidenen Lage entstehen. Es wird der Zeitpunkt kommen, da werden wir uns wieder auf den Schnee freuen, da werden wir wieder zusammen sein. Nicht diese Woche u vielleicht auch nicht nächsten Monat. Aber bald…
21.12.2020
INTO THE WOODS...
Vor einigen Wochen habe ich ein Schweige-Retreat gemacht u neben ner Menge Meditation u Input zu Energie habe ich mich in der Zeit hauptsächlich mit atmen beschäftigt. Hört sich komisch an, aber atmen hat mich in der Zeit unfassbar glücklich gemacht. Tief zu atmen…
Irgendwie hab ich in der Zeit eine neue Seite an mir entdeckt. Die ruhige u entspannte Seite, die nicht leisten will, die nichts tun muss um sich gut zu fühlen, die wächst durch Ruhe u Stille. Dabei hatte ich Wachstum bisher immer nur mit viel Bewegung verbunden…
Der Ort, an dem das Retreat stattgefunden hat war magisch (leider nicht von innen, aber von außen)… ein altes ‚Schloss‘ mit Teich u einem Garten mit Blick auf den Wald. Morgens bin ich einmal vor dem Frühstück alleine durch den Wald spaziert, eine Gehmeditation, u ich glaube ich habe noch nie so viel Freiheit gefühlt. Selten so tief geatmet. Selten so viel Ruhe in mir gespürt. Irgendwie wahrhaftig.
Die Zeit war tatsächlich unfassbar bereichernd u neben einigen anderen Learnings über mich u meine Gefühle spüre ich seitdem eine engere Verbindung zur Natur. Zu Wald. Zu Weite u Ruhe. Zu mir. Wer hätte das gedacht.
Wir alle sollten viel besser auf uns aufpassen u mehr Zeit dafür aufwenden, herauszufinden was uns gut tut, wenn wir den äußeren Rahmen weg nehmen. Wenn wir die Bildschirme aus lassen, die Ablenkung sein lassen u den Alltag einen Moment hinter uns lassen. Wenn wir nur sind. Allein mit uns. Und atmen.
Irgendwie war das eine Begegnung mit mir selber. Sollte man doch denken, dass ich mich nach 39 Jahren kenne. Offensichtlich nicht. Ich hatte schon vermutet, dass wir nie aufhören werden, Neues an uns zu entdecken. Und lasst euch sagen: es macht Spaß! Hört nie auf, mehr von euch zu entdecken! Seid neugierig. Sucht nach den ganzen Facetten. Es lohnt sich… und: atmet!
08.12.2020
ALL WE GOT...
Wir alle kommen individuell mit völlig unterschiedlichen Gefühlen und Gedanken auf die Welt, interessieren uns für unterschiedliche Dinge und mögen Verschiedenes…
In der Schulzeit erinnere ich mich daran, dass Individualität zwar auf der einen Seite gewollt war, auf der anderen Seite aber Anpassung gewünscht war und man bitte in der Masse nicht auffallen sollte… Während Diskussionsrunden unterschiedliche Meinungen vertreten müssen aber nicht anderer Meinung als die Erwachsenen sein dürfen.
Ich erinnere mich, dass ich in Englisch mal einen Text interpretiert habe, den ich wirklich mochte. Eine 5- hab ich bekommen, weil es im Text um ein anderes Thema ging… Für mich nicht. Für mich ging es darum, was ich geschrieben habe.
Ich bringe meinen Patienten heute bei, dass unsere Wahrnehmung aus unseren Erfahrungen geprägt wird und wenn ich viele Verluste erlebt habe, dann sehe ich eher das Thema Verlust. Wenn ich oft Wut erlebe, dann sehe ich vielleicht öfter Konflikte…. Eben jeder so, wie er es bisher erlebt hat. Aber alles ist okay…
Warum also ging es in dem Text nicht um das, was er für mich bedeutet hat?? Woher sollte ich mit meinem Erfahrungsschatz wissen, was der Autor mit seinen eigenen Erfahrungen sagen gewollt hat?
Meine Ideen und Gedanken sind „nicht richtig“ habe ich damals abgespeichert und lange an diese Überzeugung geglaubt. Bescheuert. Und mich oft nicht getraut zu sagen was ich denke, aus Angst es wieder ‚falsch’ zu machen. Anders zu denken. Falsch zu fühlen…
Heute höre ich in Seminaren genau das selbe wie das, was ich früher gedacht hab: ich bin okay mit all MEINEN Gedanken und Gefühlen… Nur, dass ich sie jetzt erst mal wieder suchen und zulassen muss…
30.11.2020
FATHER & SON
‚Dem Vater/der Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten‘… wie oft hat ein Kind das nicht schon gehört. Schön, wenn man sich über Ähnlichkeiten freut; die schönen Haare, die dichten Wimpern oder die langen Beine…
Aber was, wenn es nicht das Aussehen ist, was vererbt wird, sondern die Charaktereigenschaften. U was, wenn es nicht die Fröhlichkeit, der Humor u die Gelassenheit sind?
Was, wenn es der Hang zu Konsum, Impulsdurchbrüchen u Antriebslosigkeit ist…?!? Was, wenn es um die Neigung zu kriminellen Energien geht u dem Drang, Grenzen zu testen…?! Das passiert nicht selten.
Und wenn schon Erwachsene es nicht gut hin bekommen haben, die eigenen Charaktereigenschaften angemessen einzugrenzen u zurechtzukommen, wie können wir es dann von Kindern erwarten?
Was genau bedeutet das? Dass genau diese Kinder zusätzlich 10 mal mehr Energie aufbringen müssen, um einen guten Weg zu gehen. Um die richtigen Entscheidungen zu treffen. Um die Möglichkeit für eine Zukunft nach ihren Vorstellungen zu haben. Das bedeutet viel mehr Arbeit zum Glücklich-sein. Zum Ziele erreichen. Zum Leben jeden Tag… das bedeutet ungleiche Voraussetzungen u dass manche Kinder es einfach viel schwerer haben…
Ich habe den größten Respekt, wenn Kinder und Jugendliche sich gegen alte Strukturen auflehnen und schon früh die eigenen destruktiven Anteile erkennen u lernen wollen, damit zu leben. Sich bemühen es anders zu machen. Eigentlich hilflos, ausgestattet mit den Genen der vorherigen Generation, die einem Steine in den Weg legen. Und sich trotzdem nicht unterkriegen lassen wollen. Es anders machen wollen…
Und ich bin unendlich traurig, wenn die Mühe nicht gesehen wird. Wenn die aufgebrachte Kraft keine Wertschätzung bekommt. Wenn die harte Arbeit jeden einzelnen Tag trotzdem nicht reicht. Wenn die, die stolz sein sollten, enttäuscht sind.
Denn wenn wir als Erwachsene nicht fest daran glauben, dass sie es schaffen und es ihnen zutrauen, die Mühe sehen und anerkennen, dann müssten sie auch das noch selber machen. Müssten doppelt so stark an sich selber glauben und an ihren Erfolg um die eine Chance zu nutzen… und ich befürchte, irgendwo sind Grenzen…
04.11.2020
JUST BREATH...
Heute war der Auftrag an eine meiner Patientinnen, ihren ‚Happy Place‘ zu finden. Einen Ort, an dem sie Luft holen kann, durchatmen kann, kreativ sein kann, sie selbst sein kann. Am besten in der Natur. Wir haben die Umgebung auf dem Satellitenbild angesehen u gesucht, wo es schön sein könnte. Ich bin gespannt.
Mein ‚Happy Place‘ hat eher saisonale Vorteile, im Sommer ist es abends ruhig u traumhaft schön. Wenn ich hier Papier oder den Laptop dabei hab, dann fließen meine Gedanken u es kann in kürzester Zeit unglaublich viel entstehen. Hier entstehen Konzepte, Ideen, Entscheidungen. Hier kann ich durchatmen u bin sofort bei mir. Ich kann auch ewig aufs Wasser gucken. Am liebsten mag ich es, wenn niemand anderes da ist. Hier ist meine Ruhe.
Letztens hab ich mich dabei erwischt, dass ich gedacht habe, dass ich für meine neue Idee zu wenig Zeit investiere. Aber wer gibt uns eigentlich vor, wie lange wir für etwas brauchen dürfen oder wie viel Zeit angemessen ist (wenn es nicht gerade ein Arbeitgeber mit Zeitlimits ist)?? Ich befürchte niemand außer uns selbst. U dabei kann ich doch selber entscheiden, wie viel ich wann überlegen möchte. Kann selber entscheiden, ob ich nur eine Minute investiere oder 100, heute, morgen oder wann auch immer. U ich kann ganz schön kreative Minuten haben. Da entstehen ganze Konzepte in nullkommanix…
Interessant, dass ich beim Erstellen von etwas Neuem eine Idee habe, wie es laufen sollte… dabei kann man das gar nicht wissen. Und der Plan? Noch mehr bei mir sein. Das einzige, was zählt, ist die eigene Überzeugung, denn die wird das Produkt letztendlich verkaufen. Weniger vergleichen. Weniger beeinflussen lassen. Weniger bewerten lassen. Also mehr ‚Happy Place‘!
Wir alle machen das schon gut so. Haben eigene Strategien, in die wir noch viel mehr vertrauen dürfen. U bevor die Sonne gleich untergeht, nehm ich noch ein paar kreative Minuten mit, denn der ‚Happy Place‘ ist dabei, Wirkung zu tun u mein Kreativmodus ist jetzt online…
Sucht euch alle euren Ort, an dem ihr durchatmen könnt. Oder viele Orte, oder einen Weg… zu wissen, wohin man gehen kann, wenn man nicht weiter weiß, ist Gold wert…
10.08.2020
READY TO DIE... NOT
Durch die Entfernung zwischen meinem Heimatort Köln u meiner Praxis fahre ich viel Auto. Ich mag Auto fahren. Ich nutze die Zeit zum Denken u zum Hörbücher hören…
In der Regel halte ich mich an die Regeln, bin manchmal etwas zu schnell, parke an Stellen, an denen es nicht erlaubt ist, auch mehrmals, stelle mich manchmal blöd an u manchmal fahre ich auch im Schneckentempo… ist alles dabei, aber eines ist immer gleich: ich fahre immer safe, sicher für mich u andere.
Umso erstaunter beobachte ich immer wieder, dass Menschen auf unseren asphaltierten Bahnen denken, dass sie in den mehreren hundert Kilo Stahl unsterblich wären. Drängeln, auch wenn es voll ist, fahren unfassbar dicht auf, auch wenn vor einem 10 weitere Autos fahren u zeigen ungehemmt Mittelfinger, gestikulieren u blinken sich in Extase. Von mir aus herzlich gerne. U auch wenn man meinem Auto ansehen kann, dass es schneller als 130 fahren kann, lasse ich gerne alle durch u beobachte fassungslos, wie ausgebremst wird, wenn Menschen langsamer fahren, weil sie sich bedrängt fühlen u halsbrecherische Manöver gefahren werden, um den anderen auf der Straße zu bestrafen. Wie provoziert u absichtlich blockiert wird.
WAS STIMMT MIT EUCH NICHT?!?
Wer von euch schon mal einen Unfall auf der Autobahn hatte, der hat vielleicht eine leise Ahnung, wie schnell sich solche Massen an Stahl selbstständig machen u wenn man dann in Physik ab u zu dabei war, dann weiß man auch, welche Kräfte da wirken. Wie klein u zerbrechlich ein Leben daneben aussieht…
Ich bin nicht bereit, mein Leben für ein Gaspedal, eine Sprintstrecke oder ein Überholmanöver aus Zeitdruck zu geben. Ich provoziere nicht u lass mich nicht provozieren. Ich schüttel einfach nur den Kopf u bin fassungslos über Dummheit…
Übrigens sitzen In den seltensten Fällen Frauen bei diesen Manövern am Steuer. Liebe Männer, die sich erkennen, offenbar ist da noch einiges an Arbeit nötig u unsterbliche Superhelden sind übrigens nur erfunden…
28.07.2020
AUTOMATIC
Manche Jugendliche begleite ich immer mal wieder u über einen längeren Zeitraum. U auch, wenn die Jugendlichen bemüht sind, eigene Wege zu gehen, zeigt sich in Richtung Erwachsenenalter oft die selbe Dynamik: sie übernehmen trotz allen Schimpfens u aller Opposition unterbewusst die Strategien der Eltern, u die sind leider manchmal nicht optimal…
Vor allem wenn die Eltern wenig darauf gucken, wie sie selber sind, sich wenig vergleichen u nicht erkennen können, wie sie von anderen wahrgenommen werden. Mir ist klar, dass es schwer u anstrengend ist u vor allem unfassbar konfrontativ, zu realisieren, wie man selber ist. Manchmal begeistert es, aber oft tut es auch weh, zu erkennen wer man ist u wie man mit anderen umgeht…
Nichtsdestotrotz gibt es ja auch dann immer noch die Möglichkeit sich zu verändern. So zu werden, wie man sein möchte…. Ich erlebe bei vielen, dass sie da nicht hingucken (wollen). Nicht reflektieren, wer sie sind, wie sie sind und auch nicht, wie sie mit ihren Kindern umgehen. U die Kinder übernehmen. Alles. Wenn sie nicht beigebracht bekommen, wie sie sich selbst reflektieren, dann werden auch sie das in Zukunft nicht machen u nicht weiter geben.
U manchmal stehen sie sich damit selbst im Weg, es fehlt die Möglichkeit zu verstehen, warum die Welt auf eine bestimmte Art u Weise auf sie reagiert, warum sie Streit haben, mit Leuten brechen, nicht zurecht kommen. U dabei die exakt selben Worte wie die Eltern verwenden. In die selben Konflikte verwickelt werden, die Welt nicht verstehen, sich ungerecht behandelt fühlen u verbittert resignieren…
Das ist so u es wird so bleiben. Ich wünschte nur, ich hätte in einigen Fällen mehr Einfluss, um ein Drama mehr zu verhindern u transgenerationale Übertragung zu unterbrechen… manchmal klappt es, manchmal nicht…
Schwer ist die Erkenntnis, dass die Mechanismen trotz Einfluss automatisch übernommen wurden. Manchmal passiert das gefühlt über Nacht. U dann wird klar, wo die Reise hin führt. Manchmal leider in ewige Unzufriedenheit, Ungerechtigkeit, Leid u Schmerz…
Aber die Hoffnung stirbt zuletzt…
25.07.2020
TAKE A DEEP BREATH...
Urlaub, herrlich. Ich liebe Urlaub. U auch, wenn wir eigentlich geplant hatten, in diesen Tagen die Ostküste der USA hochzureisen u wir wahrscheinlich gerade Kurs auf Washington D.C. halten würden, mag ich die Zeit zu Hause, frei von Planung u Terminen. Grillen hier, ein neues Buch da, spazieren gehen u Mittagsschlaf halten. Das tun, wozu ich Lust habe.
Manchmal habe ich Lust nur da zu sitzen u Dinge anzusehen, manchmal habe ich Lust zu lesen, zu schlafen oder kreativ zu sein. Höre Podcast oder genieße den Blick in den Klostergarten nebenan. In diesem Modus kommen so viele coole Ideen u Inspirationen…
U in manchen Momenten plane u organisiere ich dann auch gerne Dinge für die Praxis, fürs Institut oder für hecke neue Ideen aus… u nach einer der letzten Storys, in der ich erzählt habe, was ich als Nächstes vorhabe, haben wirklich einige von euch den Auftrag gegeben, Urlaub zu machen u sich gewundert, dass ich an die Praxis denke. Ich bin so dankbar, dass ihr ein Auge auf mich habt
U vielleicht bin ich da noch nicht weit genug gereift oder fehlt es mir da noch an Entwicklung, aber es macht mir Spaß, in Ruhe über die Praxis nachzudenken u an Ideen zu feilen… weil ich jetzt die Ruhe dazu habe u das ganz von allein passiert.
3 Wochen nicht an die Praxis zu denken wäre unvorstellbar. Weil sie zu mir gehört u nicht nur Arbeit bedeutet. Ein großer Teil von dem, was ich jeden Tag tue, gefällt mir wirklich so gut, dass ich auch meine Freizeit gerne damit verbringe.
U versteht mich nicht falsch – ich denke nicht an Patienten (sorry, ihr Lieben)- sondern ich denke darüber nach, was mir gefällt, was ich verändern möchte, was mir nicht gefällt. Von außen betrachtet. In einem ultra-entspannten Setting.
U neben den ganzen Dingen, die ich in meinem Urlaub nicht tue, gehört das für mich mit dazu. Weil es ein Teil von mir ist. U im übrigen auch nicht den ganzen Tag. Manchmal nur Minuten, manchmal Stunden. Wie es eben kommt. Vielleicht wird es irgendwann anders sein u ich werde 3 Wochen nicht an die Praxis denken, bis dahin schmiede ich Pläne u bin dankbar für meinen kreativen Kopf, der mir in den meisten Momenten einfach Spaß macht…
05.07.2020
ANOTHER LEVEL...
In den letzten Monaten hab ich mir hier Zeit gelassen. Hab unterschiedliche Posts geschrieben u wieder gelöscht. Wollte was zu Corona sagen, fand aber, dass eh schon zu viel gesagt war. Wollte was zu Rassismus sagen u fand nicht die richtigen Worte… vielleicht, weil das zwar zu meinem Leben gehört u ich sicher eine Meinung habe, aber hier nicht mein Content ist.
Hier ging es bisher um andere Sachen. Um meine Praxis u das Wohlergehen von Kindern, um Dinge die ich in meiner Arbeit erlebe, die mich erschrecken, nachdenklich machen, die mich zu Tränen rühren oder im Herzen bewegen. Aber in letzter Zeit war weniger zu sagen. Schon allein weil Corona so viel Arbeit mit sich gebracht hat, dass kaum Zeit zum Luft holen blieb.
U jetzt merke ich, dass mein Fokus sich verändert hat. Weil seit einem Jahr eine andere Dynamik herrscht. Seitdem geht es um eine neue Art von Selbstständigkeit, um mein eigenes Unternehmen mit 6 Angestellten, was organisiert u geführt werden will…
Das bedeutet Umdenken u weiter denken, weil ich nicht mehr allein in meiner Praxis bin. Weil es jetzt auch darum geht, mein Team in die Dynamik der Praxis mitzunehmen, anzuleiten, den Plan zu haben. Meine Sicht der Dinge u mein Wissen an mein Team weiter zu geben. Da zu sein, wenn es brennt, aufzufangen, wenn es nötig ist.
‚Sie können auch in eine eigene Praxis gehen, Frau Schoofs, aber ehrlich gesagt: sie müssen ein Team leiten!‘ hat damals ein sehr geschätzter Mensch zu mir gesagt, als ich einen Job in Leitungsposition abgelehnt habe. Und siehe da: here we are. HERE I AM.
Die Praxis als Team bringt aufs neue Herausforderungen mit sich, die ich nicht bewältigen könnte, wenn ich das Baby nicht schon 7 Jahre hätte. Jeder Schritt selber geplant, entworfen, durchgeführt… u dieses Jahr mit einer neuen Dimension. Level up. 2 Punkt 0.
Jetzt erst realisiere ich, dass es nicht weniger zu sagen gibt, sondern anderes. U davon eine Menge… u dahin geht auch meine Zukunft. Psychotherapie als Unternehmen. Da geht einiges…
Auf mein Team, das beste, was man sich wünschen kann! Ihr seid die Zukunft!
28.06.2020
PROUD OF US...
Ich weiß, ihr verdreht die Augen, wenn ich hier immer von Entwicklung predige u die ganze Welt motivieren will, mehr auf sich selber zu gucken um die eigenen Baustellen aufzuräumen. Diesmal geht es um Altbewährtes…
So sehr ich mich auch motiviere diese eine Strategie zu verändern, langfristig bleibt es erfolglos. Z.B. die Vorbereitung vor Seminaren. Oder meine Steuer. Ich mache solche Sachen auf den letzten Drücker. Erst kurz vor knapp fertig, mega nervig u für mich oft unentspannt.
Wenn ich auf meine Jugend zurückblicke, dann war ich immer schon der eher kurzfristige Lerner mit minimalem Aufwand u gutem Ergebnis. Gut lässt sich ja breit definieren. Die Bürgschaft von Schiller: morgens vor dem Unterricht. Abiklausuren: je 1 Nacht vorab. Diplomarbeit: 2 Nächte vorab. Gutachten: 3 Nächte vor Abgabetermin. ✨
Es gab Zeiten, da habe ich mich geärgert über mein Management, weil andere es kritisiert u anders gemacht haben. Weil es im ersten Moment nicht gesund u gut strukturiert erschien. Weil ich der entspannte Typ sein wollte, der alles schon 2 Wochen vorher entspannt vorbereitet hatte. So bin ich aber nicht. U nachdem ich Unmengen an Kraft investiert habe, es sinnvoller zu machen und erfolglos blieb, habe ich letztendlich geguckt, was sinnvoll an meiner Strategie ist.
Ich bin kurz vor Ereignissen dieser Art aufgeregt u brauche dann weniger Schlaf, weil mein Kopf eh arbeitet. Da macht es Sinn, die Zeit für die Vorbereitung zu nutzen, da ich ja sonst doppelten Zeitaufwand hätte. 2 Wochen vorher kann ich also andere tolle Dinge machen. Nachts ist meine Zeit, zumindest zwischen 21 u 1 Uhr, da fließt die Energie auch nach einem Arbeitstag unfassbar gut. Der Vorteil: am nächsten Tag ist immer noch alles aus der Nacht präsent. Ich muss nichts auffrischen oder nachlesen, wenn es um Abliefern geht.
Bezgl. der Zeit habe ich fast 39 Jahre immer richtig kalkuliert, nie ist etwas nicht pünktlich fertiggeworden. Warum also nicht mal meine Strategie wertschätzen u froh sein, dass ich sie habe. Also: Schuster, bleib bei deinen Leisten! U worst Case nach einer Arbeitsnacht: Mittagstief um 4. Zeit für Kaffee u Schluss mit MiMiMi!
29.03.2020
HIGHWAY TO HELL...
Ich kann manchmal nicht verstehen, warum Jugendliche sich so verhalten. Sich beschimpfen. Warum sie anderen sagen, dass sie fett sind, wenn sie nicht wie Insta-Mäuse aussehen. Warum sie anderen sagen, dass sie sich besser einen Strick nehmen sollten, wenn sie traurig sind. Warum sie anderen sagen, sie sollen sich mal lieber Eltern suchen, wenn die im Heim aufwachsen. Warum Jugendliche untereinander heftigste körperliche Gewalt anwenden…
Ernsthaft jetzt? Ich tu mich schwer damit, dass die an meinem Tisch sitzen, die darunter leiden. Wobei meiner Meinung nach die, die für das Leid gesorgt haben, es viel dringender nötig hätten. Ehrenmann – ist klar, lügen, anschwärzen, anfeinden u feige sein. Legendär? Weit davon entfernt. Asozial, unempathisch kindisch u dumm sind die Bezeichnungen, die mir im ersten Moment als treffend einfallen. Da kann ich mal kurz keine Wertschätzung aufbringen. U ich weiß, dass ich immer predige, dass Kinder auch nur zu dem werden, was Eltern u Umwelt aus ihnen machen, aber gehört das nicht zur Grundausstattung an Verständnis dazu? Sind Emotionen anderer so überfordernd?
Es ist schon schlimm genug, dass Kinder u Jugendliche an meinem Schreibtisch sitzen, weil sie Schicksale wie Verlust u Gewalt erlebt haben, weil Eltern sich nicht gut informiert haben oder Dinge einfach passiert sind. Aber fertig gemacht aus den eigenen Reihen, gedemütigt, beschimpft, verachtet u ausgelacht von Gleichaltrigen, die denken sie wären Helden u hätten die Welt verstanden… Da wird mir klar, dass da noch einiges zu tun ist. Klärungsbedarf notwenig ist. Aber Hauptsache der Gucci-Jogger sitzt.
Aber wie implementiert man Empathie u die Fähigkeit, sich in die Lage von anderen zu versetzen? Wie kann man Jugendlichen begreiflich machen, dass es sowieso schon unfassbar scheisse ist, ohne Eltern aufzuwachsen u es mehr als daneben ist, sie dafür zu beschimpfen? Wem ist denn nicht klar, dass jemand, dem es mies geht, jemanden braucht, der zuhört oder in den Arm nimmt, anstelle angefeuert zu werden, man solle sich das Leben nehmen.
Ich kann sicherlich viel Motivation für meine Arbeit aufbringen, aber manche Zustände rauben auch mir jede Kraft…
29.01.2020
IN GIRLS WE TRUST...
Wenn ich manchmal Geschichten von meinen jungen Patientinnen höre, dann ist es unfassbar, wie manche Mädels miteinander umgehen u sich gegenseitig schlecht behandeln…
Aber für was denn?? Für eine andere Meinung? Für besonderes Aussehen? Für andere Gewohnheiten?? Für Vorteile? Für eine gute Idee? Über Einbruch u Diebstahl bei anderen Mädchen, Erzählen von rufschädigenden Gerüchten bis hin zu Anschwärzen ist alles dabei… Ladies, was geht mit euch??
Dass Mädchen u Frauen den Zicken-Ruf nicht los werden u wir auf unseren Zyklus beschränkt werden, ist doch kein Wunder, wenn wir uns so benehmen… Das fällt auch mir schwer, auszuhalten u Verständnis dafür aufzubringen.
Anstatt zusammen zu halten u uns gegenseitig zu unterstützen, uns zu freuen, wenn jemand etwas geschafft hat u zu feiern, wenn andere Erfolg haben, es zu gönnen, wenn es gerade gut läuft wird gelästert, gehatet u gemobbt, die Gerüchteküche angeschmissen, es wird Neid getragen u es werden getuschte Augen gerollt. Dabei kann doch jeder Erfolg in unserem Umfeld eine Inspiration für uns selber sein, ein Anstoß ähnlich zu denken u Ideen für sich selber abzuwandeln zu übernehmen. Selber kreativ groß zu denken…
Auch unter den Erwachsenen ist das oft nicht selbstverständlich u auch da ist es mit der Akzeptanz nicht immer so weit her! Aber andere zu bestrafen, weil sie weiter gedacht haben, mutig waren, sich eine andere Meinung gebildet haben oder mit ihrer Idee, auf die ich selber nicht gekommen bin, erfolgreich geworden sind, ist keine Option für mich. Konfetti u Applaus für alle von uns, so wie wir sind! Mach dein Ding u erlaub das auch den anderen! Es gibt noch einiges zu tun in der Mädelsliga! Wenn nicht jetzt, wann dann…
26.01.2020
OLD BUT GOLD...
Ich weiß, ihr verdreht die Augen, wenn ich hier immer von Entwicklung predige u die ganze Welt motivieren will, mehr auf sich selber zu gucken um die eigenen Baustellen aufzuräumen. Diesmal geht es um Altbewährtes…
So sehr ich mich auch motiviere diese eine Strategie zu verändern, langfristig bleibt es erfolglos. Z.B. die Vorbereitung vor Seminaren. Oder meine Steuer. Ich mache solche Sachen auf den letzten Drücker. Erst kurz vor knapp fertig, mega nervig u für mich oft unentspannt.
Wenn ich auf meine Jugend zurückblicke, dann war ich immer schon der eher kurzfristige Lerner mit minimalem Aufwand u gutem Ergebnis. Gut lässt sich ja breit definieren. Die Bürgschaft von Schiller: morgens vor dem Unterricht. Abiklausuren: je 1 Nacht vorab. Diplomarbeit: 2 Nächte vorab. Gutachten: 3 Nächte vor Abgabetermin.
Es gab Zeiten, da habe ich mich geärgert über mein Management, weil andere es kritisiert u anders gemacht haben. Weil es im ersten Moment nicht gesund u gut strukturiert erschien. Weil ich der entspannte Typ sein wollte, der alles schon 2 Wochen vorher entspannt vorbereitet hatte. So bin ich aber nicht. U nachdem ich Unmengen an Kraft investiert habe, es sinnvoller zu machen und erfolglos blieb, habe ich letztendlich geguckt, was sinnvoll an meiner Strategie ist.
Ich bin kurz vor Ereignissen dieser Art aufgeregt u brauche dann weniger Schlaf, weil mein Kopf eh arbeitet. Da macht es Sinn, die Zeit für die Vorbereitung zu nutzen, da ich ja sonst doppelten Zeitaufwand hätte. 2 Wochen vorher kann ich also andere tolle Dinge machen. Nachts ist meine Zeit, zumindest zwischen 21 u 1 Uhr, da fließt die Energie auch nach einem Arbeitstag unfassbar gut. Der Vorteil: am nächsten Tag ist immer noch alles aus der Nacht präsent. Ich muss nichts auffrischen oder nachlesen, wenn es um Abliefern geht.
Bezgl. der Zeit habe ich fast 39 Jahre immer richtig kalkuliert, nie ist etwas nicht pünktlich fertiggeworden. Warum also nicht mal meine Strategie wertschätzen u froh sein, dass ich sie habe. Also: Schuster, bleib bei deinen Leisten! U worst Case nach einer Arbeitsnacht: Mittagstief um 4. Zeit für Kaffee u Schluss mit MiMiMi!
21.01.2020
BEHIND THE SCENES...
Ich liebe es hier im Hotel eine zu haben u mich um mein Buchprojekt zu kümmern. Grossartig u absoluter Luxus, I know. Es macht Spaß u geht voran, ich liebe die Suite u arbeite an den unterschiedlichsten Orten u gehe zwischendurch in die Saune. Phantastisch.
Aber gestern Abend war ich etwas nervös, was ich nämlich nicht so gut kann, ist allein in einem Restaurant zu Abend essen. Habe ich auch noch nicht so oft gemacht, ein paar Mal in der Sauna, schon mal mit Arbeit auf dem Tisch, aber noch nie 4 Gänge alleine. Jetzt schon.
Ich gehöre schon zur Sorte Selbstbewusst, möchte ich behaupten, u trotzdem gibt es Dinge, bei denen Unsicherheit für Unwohlsein sorgt. Eine Menge sogar. Vielleicht immer noch weniger als Andere, aber trotzdem sind diese nervigen Gefühle da.
Als Jugendliche konnte ich noch nicht mal alleine in ein Café gehen, um da zu sitzen. Dabei bin ich jemand, der ab u zu wirklich gerne alleine ist. Alleine Geld ausgeben im Stehen war übrigens schon immer unproblematisch, auch alleine am Freitagabend in die Dorfdisco zu gehen. Aber alleine in der Öffentlichkeit sitzen fiel mir schwer. Warum auch immer.
Vermutlich weil ich irgendwie in meiner Kindheit u Jugend an völlig bescheuerte Überzeugungen gekommen bin u es hat etwas mit „was sollen denn die anderen denken?“ zu tun. Ich habe mir früher eingebildet, dass andere denken könnten, ich sei einsam, hätte keine Freunde u müsste armselig alleine in ein Café gehen. Bescheuert, denn wenn ich jemanden alleine im Café oder sonst wo sehe, würde ich ja auch niemals auf solche Gedanken kommen.
Mittlerweile gehe ich gerne alleine Kaffee trinken, in die Sauna oder sonst wo hin. Hurrah.
Wir alle schleppen die kuriosesten u verrücktesten Gedanken, die in vielen Fällen überhaupt keinen Sinn machen u uns lediglich einschränken.
Meine Erfahrung gestern Abend bei den 4 Gängen: der einzige, der sich für mich interessiert hat, war der Kellner. Sehr nett. Alle anderen hatten nur Augen für ihr Essen u ihre Tischnachbarn. Genauso entspannt wie das Abendessen war mein Frühstück. Herrlich. Endlich bin ich auch die letzten Reste dieser bescheuerten Überzeugung los. Bringt mir noch 4 Gänge!
07.01.2020
TIME OF MY LIFE...
Wenn ich die Jugend von heute aufwachsen sehe, dann macht mich das manchmal sentimental. U neidisch. In manchen Momenten glaube ich, dass die Jugend es in manchen Dingen heutzutage leichter hat, weil der Zugang zu Coolness u Wissen nur einen Klick entfernt ist. Man sich zu allem informieren kann. Und ich weiß natürlich, dass das Internet Fluch u Segen gleichzeitig ist, aber darum soll es gar nicht gehen.
Es geht darum, dass meine Jugend vorbei ist u ich die Zeit nicht mehr haben kann. U in dem Moment, in dem Jugendliche von neuen Erfahrungen u neuen Grenzen sprechen u ich sie mit in ihrer unfassbaren Coolness ansehe, wie sie so viel Neues erleben u wachsen, frage ich mich, ob ich meine Jugend gut genug genutzt habe. Ob ich genug erlebt habe, genug gelebt habe.
U dann erinner ich mich, dass auch wir uns damals unaufhaltbar u frei gefühlt haben, Grenzen überschritten u Limits gesprengt haben. Mit unfassbar vielen Emotionen. Wir alles ausprobiert u mitgenommen haben u unfassbar cool waren. Nur mit Klamotten, Musik u Haaren, über die man heute lacht.
Aber schon in ein paar Jahren wird die nächste Generation sich fragen, wie man Capi gut finden konnte, warum man sich Bauchtaschen umgehängt hat u auf was die peinlichen Videos auf tiktok sollten… so what.
Wir alle haben unsere Zeit u erleben sie auf unsere Weise. Ich erinner mich an grandiose Musik, an unfassbare Freundschaften, an den coolsten Style u einer Menge Eddings u Sprühdosen. An Nächte am Rhein, an Reisen u Momente, in denen ich unfassbare Sachen gemacht habe.
U wenn ich das ganze heute betrachte, scheint es ganz gut gelaufen zu sein. Nix zu bereuen u alles mitgenommen. U alles, von dem ich denke, dass es noch sein muss, kommt auf meine Löffel-Liste. It‘s never too late, darling!
U wenn ich länger drüber nachdenke, dann kommen zu den coolen u grossartigen Erinnerungen auch Gedanken daran, dass es unglaublich anstrengend war, jugendlich zu sein. Emotional, verwirrend u nervig. So viel Streit, Tränen u Enttäuschung. Auf gar keinen Fall will man das ein zweites Mal erleben!
Und trotzdem waren die besten Momente meines Lebens dabei… to be continued. Day by day.
30.12.2019
UNDERNEATH WE ARE GOLDEN...
In jedem von uns steckt irgendwo noch das kleine Kind mit den großartigen Ideen u Träumen von früher. Mit Visionen, die Welt zu verändern, etwas großartiges zu erfinden oder zum Mond zu fliegen.
In meiner Praxis erlebe ich immer mehr Erwachsene, die das innere Kind verloren haben. Oder verschlossen. Die nur noch gestresst sind. Genervt im Alltag. Die nicht mehr träumen u groß denken, ihre Visionen verloren haben u hauptsächlich funktionieren um den Erwartungen der anderen zu entsprechen. ‚Eva, das kannst du nicht machen!‘ ist ein Satz, den ich oft gehört hab.
Und wisst ihr was: doch, kann ich! Die Grenzen bestehen nämlich nur in unserem Kopf. U dadurch verlieren wir Motivation u den Spaß, Leben wird zu einer Routine, das vielleicht irgendwann den großen Reiz verliert. U dabei ist jedes unserer Leben besonders u wertvoll.
Ich will am Ende nicht sagen, dass alle gut gefunden haben, was ich gemacht habe. Ich will auch nicht sagen, dass ich phantastisch funktioniert habe. Ich will am Ende behaupten können, Dinge ausprobiert zu haben. Mein Leben gelebt zu haben, so wie ich es wollte. Frei von Erwartungen anderer. Ich will sagen können, dass ich glücklich war u meine Zeit die allerbeste war…
Erinnert euch an eure inneren Kinder, die unschuldig die Welt ohne Grenzen betrachtet haben. Die von Freiheit, Spaß u Glück geträumt haben. Die herrlich kreativ waren. Unsere inneren Kinder sind Gold wert u machen uns zu glücklicheren Erwachsenen. Wecken unsere Motivation für das, was wir tun u unsere Freude am Leben. Lassen uns uns selbst wieder spüren.
Erwachsen u Eltern sein muss nicht immer gleich bedeuten, dass es nicht mehr entspannt sein kann. Dass man nur noch gebunden ist. Dass es immer stressig sei muss u man nicht mal anders denken darf. Nehmt euch die Zeit für euch selbst u wenn ihr unglücklich seid, dann ist es an euch, daran etwas zu ändern. Eure Zeit, euer Leben. Eure Entscheidung euch aufzuregen oder zu träumen. Abgenervt zu sein oder Visionen zu haben.
Für mehr glücklich Erwachsene auf dieser Welt, die so leben, wie sie immer geträumt haben… jede Vision hat es verdient, zumindest bis zum Ende gedacht zu werden!
26.12.2019
DECK THE HALLS WITH BOUGHS OF HOLLY...
Wie jedes Jahr dreht die Welt durch, kurz vor Weihnachten. Die Praxis war in der letzten Woche war ein absolutes Chaos, sowohl die Kinder als auch die Erwachsenen scheinen völlig überdreht, gestresst u übergenervt…
Dabei geht es doch eigentlich darum, eine schöne Zeit zu haben. Aber I ch habe das Gefühl, eine Menge Leute jagen eher einer perfekten Vorstellung von Weihnachten hinterher, ohne darauf zu achten, was ihnen eigentlich wirklich gut tut u was sie selber wirklich mögen. Den Schein des perfektesten Festarrangements zu kreieren, ohne dabei zu beachten, dass es für die Familie u die Kinder vielleicht inkompatibel ist…
U dann wird es weder schön noch entspannt. Sondern eher enttäuschend u dann wird es laut, unzufrieden u gestresst… und Kindern lernen schon früh, dass Weihnachten Chaos u Streit ist…
Mein Appell an alle: habt ein Weihnachten, wie es gut für euch ist. Mit Traditionen, die ihr wirklich mögt. Kreiert kein Fest, was nur nach außen perfekt wirkt. Mit Essen, welches zu kochen den letzten Nerv raubt u die Kinder nicht mögen. Mit einem Ablauf, der jeden stresst. Mit Regeln, die keinem Spaß machen. Kinder profitieren mehr von gemeinsamer Zeit, in der auf dem Sofa gekuschelt wird, eine Geschichte gelesen wird oder ein gemeinsames Spiel gespielt wird!
Weihnachten ist perfekt, wenn wir es ruhig angehen lassen u auch mal nicht akribisch aufräumen, zusammen Plätzchen essen u Kakao mit Marshmallows trinken, Jingle Bells singen u einen Weihnachtsfilm gucken, in eine dicke Decke eingewickelt, mit ein paar Kerzen.
In diesem Sinne: entspannte Weihnachtstage u die die damit beste Zeit im Jahr! Für alle Erwachsenen u alle Kinder! Mit Ruhe, Liebe u Familienzeit! Meine Schwester macht übrigens dieses Jahr Pizza, die Kinder lieben es u sie hat mehr Zeit für die Kinder I die Familie, anstatt den ganzen Tag am Herd zu stehen. Grandios! Merry Christmas!
21.12.2019
ALL EYES ON US-...
Ich weiß, dass die Eltern in meinen letzten Posts viel einstecken mussten. Das ist nicht böse gemeint.
Ich habe unfassbaren Respekt vor jedem Elternteil. Die Entscheidung, Verantwortung für ein Kind in dieser Welt zu übernehmen erfordert Mut,Nerven u Durchhaltevermögen. Eltern sein ist auf der einen Seite das erfüllendste u tollste, gleichzeitig aber auch das anstrengendste u kräftezehrendste, was man sich vorstellen kann.
Dann kommt auch noch die schlaue Therapeutin, die ständig nervt, genauer hinzugucken. Mehr Verantwortung zu übernehmen. Ich weiß. Aber wenn nicht wir, wer dann?? Tatsächlich steht u fällt es mit den Erwachsenen. Kinder sind zu jung, brauchen Orientierung von den Großen u gucken bei uns ab.
Vor allen in den ersten 7 Jahren übernehmen Kinder alles, was sie an uns Erwachsenen sehen. Wir sind Vorbilder, Helden, Retter, die wahren Influencer. Lachen wir über etwas, lernen sie, dass es lustig ist, machen den selben Witz. Weinen wir über etwas, lernen sie, dass es traurig ist, lernen Schmerz verkraften. Knallen wir wütend Türen u fluchen, lernen sie, dass man Türen knallt u flucht, wenn man wütend ist u werden es ebenso tun.
Sagen wir ihnen, dass sie nerven u uns an unsere Grenze bringen, fühlen sie sich schuldig. Sagen wir ihnen, dass die Noten nicht gut genug sind, glauben Kinder, dass sie dumm sind u nichts schaffen können. Schlagen u erniedrigen wir sie, zerbrechen sie. In 1000 Teile.
Wir haben die Fäden in der Hand, steuern das Schiff! Von unserem Input hängt es ab, wie sich das Kind entwickelt. U wenn wir ihnen sagen, dass wir fest an sie glauben, dann wächst ihr Selbstwertgefühl. Wenn wir sie loben für einen eigenen Willen, dann lernen sie, eigene Entscheidungen zu treffen. Wenn wir ihnen sagen, dass Fehler machen okay ist, weil sie daraus lernen u wir da sind, um sie zu trösten, dann trauen sie sich, selbstständig u eigenständig zu werden. Und wenn wie ihnen dann noch sagen, dass sie alles für uns sind, dann werden sie fähig sein, sich selber u andere zu lieben.
Unser Einfluss ist so gross. Die Verantwortung fast nicht zu ertragen. Aber Aufgeben oder nicht 100% geben ist keine Option!
12.12.2019
COME AS YOU ARE...
Die meisten Eltern wollen nur das Beste für ihr Kind. Wollen, dass es glücklich ist, sich gut in der Welt zurecht findet u ein selbstständiges u unbeschwertes Leben führen kann. Aber es sind nicht alle Kinder gleich. U ich weiß, dass man bei den Anderen oft die tollen Dinge sieht, die man sich für das eigene Kind wünscht, die es aber nicht kann oder mag. U manchen fällt vor lauter Frust darüber gar nicht auf, dass ihre Kinder dafür ganz andere tolle Dinge können, die genauso viel wert sind.
Und ich weiß, dass es schwer ist, Dinge anzunehmen, die neu für einen sind, die man nicht gewohnt ist. Aber woran mehr könnten Kinder wachsen als an der Wertschätzung ihrer individuellen Ideen u der Etablierung ihrer eigenen Rituale.
Indem wir ihnen aber sagen, dass wir es anders machen wollen, vermitteln wir ihnen letztendlich, dass die Worte, nämlich, dass sie selber entscheiden lernen sollen, nur gesagt aber nicht gemeint sind. Dass sie nur ‚richtig‘ denken u handeln, wenn sie es so machen, wie wir es gerne hätten. Wir sind die Erwachsenen, es ist unsere Aufgabe, Flexibilität zu zeigen.
Zum Glück haben nicht alle die selben Ideen, haben Kinder manchmal andere Lösungen als Eltern, überraschen u verwirren sie uns mit neuen Ansätzen. U dann ist es an uns, stolz zu sein. U zwar so, dass sie es spüren und wachsen können. Zu akzeptieren, dass sie ihre eigene Meinung entwickeln, das sie anders sind als wir uns vorgestellt haben. Dass sie andere Frisuren u Klamotten mögen. Andere Grenzen setzen, die uns verunsichern aber ihnen gut tun. Wir wollten Individulaität u Selbstbewusstsein, wir wollten starke Kinder, dann müssen wir auch verdammt nochmal akzeptieren, was da kommt.
U ich rede jetzt nicht von der Akzeptanz von fahrlässigen Ideen u verletzter Aufsichtspflicht, sondern von der elterlichen Kompetenz, Wachstum zu erlauben u sich von alten Mustern zu lösen u Neues zuzulassen. Warum nicht ein ‚so will ich das nicht!‘ gegen ein ‚toll, dass du deinen eigenen Weg gefunden hast!‘ austauschen. Ego weg u vertrauen, dass sie es schaffen, wenn wir als gutes Vorbild voran gehen.
11.12.2019
HELP ME UNDERSTAND...
Manchmal vergesse ich, wie hilflos Eltern sind, die in meine Praxis kommen. Wie irritiert sie sind über das, was mit ihren Kindern los ist, sind u erlebe, dass sie darüber hinaus nicht mehr genau sehen können, wie Verständnis geht.
Wir leben in einer Gesellschaft, in der viel Wert auf Funktionieren gelegt wird. Kinder müssen in der Schule funktionieren, auch im Alltag, müssen sich benehmen können u dürfen nicht ausflippen. Dabei gibt es Kinder, in deren Köpfen völlig andere Dinge eine Rolle spielen. Eine Trennung beispielsweise, der Tod eines Haustiers, eine Grenzüberschreitung oder ein Streit.
Kinderköpfe sind völlig anders gestrickt als die von Erwachsenen u Bagatellen sind in ihrer Wahrnehmung manchmal unüberwindbare Hürden, die sie die ganze Zeit beschäftigen… Da kann man sich nicht konzentrieren, vergisst, was man für Mama erledigen sollte oder was man in die Schultasche packen sollte… für ein Kind bedeutet es, sich nonstop gestresst zu fühlen. Hilflos.
Auch Lernen ist in einem Zustand eingeschränkt, indem das Hirn hauptsächlich mit Stress beschäftigt ist. Sind Kinder gestresst, entstehen deutlich weniger Synapsen, die lernen möglich machen. Entwicklungsstillstand sozusagen.
U trotzdem wird erwartet, dass sie ihre Probleme überwinden u wieder funktionieren, Eltern geraten durch unser System unter Stress, dass ihre Kinder den Anschluss verpassen könnten, sodass in manchen Momenten für sie gar nicht mehr klar ersichtlich ist, was ihre Kinder wirklich brauchen.
Nämlich Ruhe u Liebe um zu heilen u zu verarbeiten, Verständnis für das, was sie aus der Bahn wirft u Sicherheit im Alltag. Das Grundbedürfnis nach Orientierung u Kontrolle, was durch plötzliche Belastungen gestört wird, braucht Zeit um sich zu regenerieren…
Geben wir den Kindern die Zeit. Geben wir ihnen Sicherheit u die Versicherung, dass wir da sind u sie begleiten in dem Prozess. U wir halten aus, dass es kurz in der Schule nicht optimal läuft, das Kind ausflippt oder gestresst ist. Wir sind die Erwachsenen, wir müssen das können. Wer sonst soll ihnen helfen??
03.12.2019