#nice 2 know
Psychische Störung – blödes Wort
Mit dem Begriff „psychische Störung“ sind wir gar nicht einverstanden – weil es sich einfach blöd anhört. Als ob man irgendwie nicht richtig wäre. Deshalb sprechen wir meistens über „psychische Belastung“. Eine psychische Belastung ist ein „Problem“, das kein Arzt mit einem Medikament lösen kann. Wir versuchen, den Begriff „Störung“ so gut es geht zu vermeiden – dennoch wird er ab und zu mal fallen. Wenn dem so ist, hören wir bei dem Begriff einfach zusammen weg!
Eine psychische Belastung hat immer etwas mit eher negativen Gefühlen zu tun. Das können Ängste sein oder schlechte Gefühle wegen etwas, das du erlebt hast. Vielleicht bist du auch traurig, hast viel Streit oder aber keine Lust mehr auf Dinge, die du eigentlich magst. Immer dann, wenn die Gefühle und die Seele im Vordergrund stehen, geht es um ein psychisches Problem. Und genau dann sind wir zur Stelle und stehen für dich bereit!
Wodurch entstehen eigentlich psychische Störungen?
Wir alle sind einem ziemlich herausfordernden Alltag ausgeliefert. Wenn wir genügend Unterstützung haben, ist in der Regel meistens alles gut zu bewältigen. Wenn die Unterstützung allerdings ausbleibt, brauchen wir alle aber bestimmte Dinge, damit wir uns gut fühlen – und damit ist nicht die Playstation oder der Döner gemeint. Es geht eher um die psychischen Grundbedürfnisse, nämlich:
Wir wissen gerne, was passiert und leben gerne in Routinen. Wir mögen es gar nicht, wenn ständig unvorhergesehene Dinge passieren – denn dann reagieren wir irritiert und sind verunsichert.
Wir möchten geliebt werden und brauchen im Gegenzug auch Menschen, die wir gern haben können. Uns einsam fühlen und nicht gemocht werden gefällt uns gar nicht – und wir werden unglücklich.
Wir haben gerne Erfolg und brauchen Erlebnisse dieser Art, um uns gut zu fühlen, um uns zu vertrauen und um lernen und wachsen zu können. Wenn wir nicht an uns selber glauben und das Gefühl haben, dass es auch kein anderer tut, werden wir uns mies fühlen.
Hört sich komisch an – und meint, dass wir den ganzen Tag über Dinge tun müssen, die uns Spaß machen. Wenn wir immer nur Dinge tun müssen, die wir nicht mögen, werden wir unglücklich.
Jeder reagiert übrigens anders auf Ungleichgewichte. Das ist abhängig von unserer Widerstandsfähigkeit, unserem Charakter und von unseren Ressourcen. Konkret bedeutet das, wie viel du im Leben schon gelernt hast, was dir von deinen Eltern bezüglich des Umgangs mit Problemen beigebracht worden ist, wie viele „Helfer“ du hast, die du bei Fragen und Problemen fragen kannst, oder auch, wie oft du von deinem Umfeld gesagt bekommst, dass sie dich gern haben und dass du Dinge gut kannst.
Schwierige Phasen
Im Leben zwischendurch mal eine schwierige Phase zu haben ist völlig normal. Das bedeutet aber nicht zwingend, dass du direkt eine Therapie brauchst. Zum Erwachsenwerden gehören sehr schwierige und herausfordernde Situationen nun mal dazu. Du bist allerdings damit nicht allein – Schwierigkeiten haben viel mehr Kinder und Jugendliche (und auch Erwachsene) als du denkst. Es wird nur erst einmal niemand davon erzählen, weil sich viele dafür schämen – ohne Grund, denn das ist (wie oben beschrieben) völlig normal. Manchmal lösen sich Probleme einfach mit der Zeit. Manchmal aber auch nicht – und dann sind wir für dich da.
Das ist eine ganze Menge und bedeutet, dass ganz schön viele Kinder und Jugendliche sich mit Problemen auseinandersetzen müssen. Aber Gott-sei-Dank gibt es ja Hilfe.
Wie können psychische Störungen aussehen?
Du kannst davon ausgehen, dass jeder Mensch anders reagiert und nicht immer alles gleich aussieht. Dennoch sehen manche psychische Reaktionen ähnlich aus. Wir nennen dir hier ein paar – vielleicht findest du dich in einer Kategorie wieder?
Es gibt so etwas wie Depressionen, bei denen man die Lust an Dingen verliert, sich kaum noch zu etwas motivieren kannst, schlecht schläft und sich alles anstrengend anfühlt. Meistens hat man dann auch keine Lust mehr, Leute zu treffen oder einem Hobby nachzugehen. Manchmal geht es sogar soweit, dass man sich weh tun muss oder sogar nicht mehr leben möchte. Man ist einfach lebensmüde.
Bei Angststörungen hat man – wie der Name schon sagt – Angst. Und das vor Dingen, vor denen man normalerweise keine Angst hat. Es gibt Angststörungen, bei denen man sich z. B. nicht traut, vor der Klasse etwas zu sagen oder Angst davor, dass die anderen über einen reden könnten. Oder man hat Angst, an einen bestimmten Ort zu gehen, etwas zu sehen, macht sich Sorgen, dass etwas passieren könnte. Oder hat Angst vor einer bestimmten Sache. Man könnte auch Angst haben, von seinen Bezugspersonen getrennt zu werden, dass jemand stirbt oder etwas Schlimmes passiert.
Manchmal wird die Angst auch so schlimm, dass wir Panik bekommen. Das zeigt sich dann, wenn wir schnell atmen, kaum noch Luft bekommen und anfangen zu hyperventilieren. Solche Momente fühlen sich ganz schrecklich an und nennt man „Panikattacke“. Wenn man einmal Panik gehabt hat, hat man oft im Anschluss Angst vor der Panik, weil das Gefühl sehr unangenehm ist.
Manche Kinder und Jugendliche haben auch so etwas wie einen Zwang. Das sind Handlungen, die man dringend tun muss, weil man sich ansonsten schlecht fühlt. Zum Beispiel 15 Mal das Licht an und aus machen, 10 mal die Hände waschen oder Dinge mehrmals wiederholen. Es gibt auch Zwangsgedanken – dann muss man immer an bestimmte Dinge denken, obwohl man das gar nicht möchte. Es ist immer dann ein Zwang, wenn es dein normales Leben beeinträchtigt, du dich damit schlecht fühlst und es nicht einfach so ohne Hilfe abstellen kannst.
Im Bereich der Essstörungen gibt es unterschiedliche Bereiche. Es fängt an bei dem Bereich nichts zu essen, über viel essen und viel essen und erbrechen. Oder alles zusammen. Manche Kinder und Jugendliche habe Probleme mit ihrem Körper und fangen an abzunehmen und zu hungern, verlieren dann viel Gewicht und wenn das alles sehr schnell geht, kann es sein, dass sie die Kontrolle darüber verlieren und sich immer noch dick fühlen, obwohl sie schon spindeldürr sind. Das nennt man eine Magersucht. Andere möchten gerne abnehmen und sind unzufrieden mit sich und erbrechen deshalb das Essen wieder. Solch ein Problem nennt man Bulimie. Manche essen sogar riesen Portionen und erbrechen sich dann absichtlich. Andere Kinder und Jugendliche essen ohne Stop, wenn sie sich schlecht fühlen, das nennt man Binge-Eating. Meistens ist es dann bei Essstörungen so, dass man den ganzen Tag an gar nichts anderes mehr denken kann, als an (nichts zu) essen…
Man kann auch schlimme Dinge erlebt haben und darauf reagieren – mit Angst, Stress und wiederkehrenden Erinnerungen an das Ereignis. Das nennt man Trauma. Viele Kinder haben schreckliche Dinge erlebt und müssen immer daran denken, sodass es ihnen sehr schlecht geht, sie sich kaum noch konzentrieren können und schnell gestresst sind. Man unterscheidet zwischen Mono-Trauma, bei dem man EINE schlimme Sache erlebt hat, und einem komplexen Trauma, bei dem man über einen längeren Zeitraum viele schlimme Dinge erlebt hat (z. B. jahrelanger Missbrauch). Vor allem auf dem Trauma-Gebiet sind wir absolute Experten und du findest mehr Infos unter #die Sache mit dem Trauma… und #EMDR, Baby!
Beim AD(H)S spricht man von einem Aufmerksamkeitsdefizit. Das bedeutet, dass die betroffenen Menschen Probleme haben, sich zu konzentrieren und sich schlecht ausdauernd fokussieren können. Je nach der Ausprägung kommen ggf. auch Probleme wie Hyperaktivität dazu – das bedeutet, dass man ständig angespannt und in Aktion ist und seine Impulse nur schlecht unter Kontrolle halten kann. Meist vergessen die Betroffenen Dinge, die sie tun wollten, verlieren oft Dinge und sind kleine Chaoten.
Wir haben dir hier nur einige Dinge aufgezählt. Wir behandeln außerdem Enuresis und Enkopresis (Einnässen und Einkoten), selbstverletzendes Verhalten, suizidale Gedanken, psychosomatische Schmerzstörungen, Persönlichkeitsstörungen und so viel mehr…
Es gibt ganz unterschiedliche Probleme, wie du siehst. Und es gibt noch viele mehr. Wenn du Fragen hast, dann melde dich gerne bei uns!
VERHALTENSTHERAPIE - WAS SOLL DAS BITTE SEIN?
Verhaltenstherapie ist eine Methode der Therapie, bzw. eine bestimmte Herangehensweise. Während bei der Analyse und der Tiefenpsychologie eher in der Vergangenheit geschaut wird, woher das Problem kommt, konzentriert sich die moderne Verhaltenstherapie in den meisten Fällen darauf, für die heutige Situation einen Plan zu erarbeiten, mit dem du deine Probleme bewältigen bzw. aushalten kannst.
Wir arbeiten zwar hauptsächlich verhaltenstherapeutisch, gucken aber in erste Linie, was du brauchst, um zurechtzukommen – und da haben wir viele coole Vorgehensweisen. Wir versuchen kreativ zu denken und zu arbeiten, erklären dir und deinen Eltern oder Bezugspersonen gerne alles mit Zeichnungen und machen auch manchmal ungewöhnliche Dinge, um dir zu helfen. Bei uns wird es auf jeden Fall selten langweilig.
WIE LÄUFT DAS ALLES AB?
Wenn du dich entscheidest, einen Termin in unserer Praxis machen zu wollen, schickst du uns eine Email an info@schoofs-praxis.de oder rufst uns an unter 02822 – 6969640. Sprich uns gerne eine Nachricht auf den AB. Frau Blumberg wird sich dann bei dir melden und einen Termin mit dir vereinbaren.
Wenn du nicht möchtest, dass deine Eltern oder Bezugspersonen Bescheid wissen, kannst du Dich gerne bei uns informieren, welche Möglichkeiten Du hast.
Hier kommen einige wichtige Fakten zum Ablauf:
1.
Sei bitte pünktlich, aber nicht früher als 2 Minuten vor dem Termin. Wir haben meist noch Einiges zu tun.
2.
Bring deine Versicherten-Karte mit, zumindest beim ersten Besuch. Und dann ein Mal im Quartal.
3.
Wir schicken dir vorab Formulare zu – bitte bring diese doch ausgefüllt mit zum Termin.
4.
Ein Gespräch dauert immer 50 Minuten – es sei denn, wir sprechen es anders ab oder du willst gehen.
5.
Du darfst alles erzählen – wir lachen nicht darüber. Es gibt nichts, was wir noch nicht gehört haben oder peinlich finden.
6.
Am Ende planen wir zusammen, was du brauchst und ob wir die Richtigen sind, um dir zu helfen.
Für einen genauen Ablauf kannst du dir das Video ansehen oder das PDF zum Nachlesen runterladen.
Um eine Idee zu bekommen, welche Fragen wir stellen, sieh dir folgendes PDF an.
LUSTIGE ANNAHMEN ÜBER THERAPEUTEN…
Wir können Gedanken lesen! – Nicht wirklich! Aber wir kennen uns gut mit Menschen aus und wissen so einiges über Entwicklung.
Wir wollen alle zum Weinen bringen! – Nein Danke, wir lachen lieber! Trotzdem gibt es jede Menge Tissue-Tücher (weil Eva so viel Kaffee verschüttet!)
Wenn man zu uns kommt, ist man verrückt! – Auf gar keinen Fall. Seine Probleme aufzuräumen ist sogar eine ziemlich gute Sache!
Therapeuten analysieren andere immer und überall! – Auf gar keinen Fall. Die meiste Zeit denken wir an völlig normale Dinge. Intelligenzquotienten, soziale Kompetenz und dissoziative Identitäten … Kleiner Scherz.
Man liegt auf der Couch und wird hypnotisiert! – Äh nein, manchmal wäre das schön, dann würden wir selber ein Schläfchen machen. Wir sitzen am Tisch und du bist bei vollem Bewusstsein …
Die meisten Therapeuten reden Dinge, die man nicht versteht! – Naja geht so, nicht mehr als alle anderen auch! Meistens Deutsch und in ganzen Sätzen…
I DON´T CARE ANYMORE - SUIZIDALITÄT
Wir wissen, dass es auch Kindern und Jugendlichen manchmal so schlecht geht, dass sie nicht mehr leben wollen.
Sei dir sicher, dass wir mit dem Thema umgehen können und nicht direkt panisch ausflippen. Wir haben sogar viele Fragen und möchten gerne deine Gedanken dazu hören. Hab also keine Angst, uns anzusprechen und uns davon zu erzählen.
Sei dir aber bewusst, dass es selbstverständlich unser Job ist, dich zu schützen und Verantwortung zu übernehmen, wenn du nicht in der Lage dazu bist.
Unsere Praxis hat leider kein Notfalltelefon und wir sind nur zu den regulären Sprechzeiten in der Praxis – aber die nächstgelegene Klinik, nämlich die LVR-Klinik in Bedburg-Hau, mit der wir super kooperieren und die wir in solchen Situationen mit bestem Gewissen empfehlen, ist Tag und Nacht besetzt. Unter der Nummer 02821/813401 erreichst du tagsüber immer jemanden, außerhalb der Öffnungszeiten ist die Pforte besetzt, die du über 02821/810 erreichst.
Scheu dich nicht, dort anzurufen, wenn du Hilfe brauchst – wir und die LVR-Klinik sind für dich da!